Heute vor zehn Jahren in Datteln Greenpeace befürchtete 92 Tote im Jahr durch Kraftwerk

Redakteur
Das Kraftwerk Datteln 4 in einer Luftaufnahme.
Wie tödlich ist das neue Kraftwerk für die Dattelner Bevölkerung? Greenpeace sah eine große Gefahr. © picture alliance/dpa
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Vor zehn Jahren tobe in Datteln nach wie vor der Kampf um bzw. gegen das Kohlekraftwerk Datteln 4. Jüngst war ein Bericht von Greenpeace veröffentlicht worden, der den wenig schmeichelhaften Titel „Tod aus dem Schlot“ trug. Darin wurde behauptet, dass Kohlekraftwerke für rund 2700 Tote pro Jahr in Deutschland verantwortlich seien. Für Datteln bedeute dies angeblich 25 Todesfälle pro Jahr mit dem alten Kraftwerk und sogar 92 Fälle mit dem neuen.

Die Grünen wollten nun, dass dieser Bericht den Bebauungsunterlagen von Datteln 4 beigefügt werden solle. Doch der zuständige Ausschuss tat sich damit schwer.

„Da wird Panik gemacht“

„Die Greenpeace-Studie spielt leichtfertig mit der Angst der Menschen“, kritisierte nicht nur Franziska Krasnici, Sprecherin des Energieversorgers Eon. Auch die Ausschussmitglieder hielten den Bericht für „nicht wirklich brauchbar“, wie es Rolf Sonderkamp von der CDU sagte. „Da wird Panik gemacht“, fügte Jochen Lehmann von der SPD hinzu. Dem Antrag stimmten die Mitglieder am Ende dennoch zu. „Wir wollen keine Angriffspunkte bieten“, sagte dazu Manfred Krause von der DSP. Nur die FDP stimmte dagegen und hielt die Begutachtung des Berichts für eine Zeitverschwendung.

Unsere Zeitung indes bezweifelte, dass der Greenpeace-Bericht auch nur irgendetwas ändern könnte. Zudem wurde angemerkt, dass der Bericht teilweise falsche Rückschlüsse zog, beispielsweise mit Blick auf die genannten Todeszahlen.

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