Halterner Astrofotografen Auf der Jagd nach dem grünen Kometen

Redaktion Haltern
Dr. Wolfgang Strickling fotografierte den grüne Kometen mit seinem Dachteleskop in Haltern.
Dr. Wolfgang Strickling fotografierte den grüne Kometen mit seinem Dachteleskop in Haltern. © Dr. Wolfgang Strickling / Jürgen Wolter (Archiv)
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Er durchzieht nur etwa alle 52.000 Jahre unser Sonnensystem: Der grüne Komet C/2022 E3 ZTF hatte um das Jahr 50.000 vor Chr. das letzte Mal unser Sonnensystem durchflogen, Sein erneutes Erscheinen haben auch zwei Halterner Astrofotografen optisch festgehalten.

Rainer Sparenberg und Dr. Wolfgang Strickling haben uns ihre Bilder zur Verfügung gestellt. Am 1. Februar war der Komet, von dem man vor allem seinen grünen Schweif sehen kann, 42 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Ihn zu fotografieren ist also eine Herausforderung.

Rainer Sparenberg und Stefan Binnewies fuhren deshalb in der Nascht zum 29. Januar extra in den Westerwald. „In Haltern war in dieser Nacht der Komet zwar auch zu sehen, aber nur in der ersten Nachthälfte, wo der helle Mond eine mögliche Aufnahme noch störte. Ab ca. ein Uhr sollten über Haltern nur noch Wolken sein“, so Sparenberg. Deshalb entschlossen sich die beiden Fotografen zu einem Ortswechsel.

Rainer Sparenberg fotografierte den grünen Kometen zusammen Stefan Binnewies nicht mit seinem Teleskop in Sythen, sondern im Westerwald.
Rainer Sparenberg fotografierte den grünen Kometen zusammen Stefan Binnewies nicht mit seinem Teleskop in Sythen, sondern im Westerwald. © Rainer Sparenberg/Stefan Binnewies/Jürgen Wolter (Archiv)

Ihr Foto nahmen sie mit einem 200 mm Teleobjektiv und einer Vielfachbelichtung auf: 70 Aufnahmen, je 30 Sekunden lang, wurden über einander kopiert. Dabei muss die Erddrehung durch das Objektiv ausgeglichen werden, das heißt es bewegt sich in gleicher Geschwindigkeit rückwärts, damit das Bild scharf bleibt.

Komet ist noch zu sehen

Dr. Wolfgang Strickling hat den Kometen am frühen Samstagmorgen fotografiert – von seinem Dachteleskop in Haltern aus. „Im Fernrohr oder auch mit einem lichtstarken Fernglas ist er schön anzusehen, wenn auch die Farben nur im Foto erkennbar werden. Visuell erscheint er leider nur grau“, so Wolfgang Strickling. Auch er hat eine Mehrfachbelichtung vorgenommen.

Der Komet entfernt sich inzwischen wieder von der Erde. Er sei aber noch etwa zwei Wochen lang zu sehen, allerdings brauche man dazu ein gutes Fernglas, sagt Rainer Sparenberg. „Mit dem bloßen Auge ist er kaum zu erkennen.“