Stever-Lippe-Passage: Das Bürokratiemahlwerk arbeitet zu langsam
Seit dem deutschen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Auto eine Art Wohlstands-Panel in unserer Gesellschaft. So wurden auch unsere Städte und Verkehrsverbindungen geplant: Vorfahrt für den Pkw- und Lastverkehr. Nun kommt aufgrund des Klimawandels und technischer Weiterentwicklung ein Umdenken in Gang.
Dabei wird das Fahrrad, besonders in Form des E-Bikes, zum neuen Prestigeobjekt. Dieser Prozess schreitet so rasant voran, dass die Anpassung unserer Infrastruktur nicht Schritt hält. Die geforderte Stever-Lippe-Passage in Haltern, mit der eine fahrradfreundliche Verbindung zwischen Hamm-Bossendorf und Haltern so viel schneller und sicherer gemacht werden könnte, ist ein gutes Beispiel dafür.
Seit mehr als fünf Jahren ist die Lösung im Gespräch.
Die Stadt Haltern unterstützt die Radwege-Idee
Mit der Initiative Stever-Lippe-Passage gibt es sogar eine konkrete Unterstützergruppe in Haltern. Weitere Befürworter sind Haltern-fahrradfreundlich und der ADFC Haltern am See. Nach Bedenken, die noch 2017 bei der Stadt Haltern im Raum standen, steht diese dem Projekt nun offensichtlich wohlwollend gegenüber. Allerdings steht die Realisierung nach wie vor in den Sternen, weil das Behördenmahlwerk viel zu langsam ist.
Es könnte noch viel Zeit vergehen, bis es für den Radverkehr entlang der gefährlichen Recklinghäuser Straße eine Alternative gibt. Das ist nicht nur für die vielen Radfahrer schade, die hier unterwegs sind, sondern auch das falsche Signal für die viel beschworene Klimawende.