St.-Sebastianus-Gilde spendet 9000 Euro Freude bei fünf Hertener Einrichtungen – und in Marl

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Als amtierender Gildenmeister hat Ulrich C. F. Schütz (M.) den diesjährigen Gildentag der St.-Sebastianus-Bruderschaft geleitet.
Als amtierender Gildenmeister hat Ulrich C. F. Schütz (M.) den diesjährigen Gildentag der St.-Sebastianus-Bruderschaft geleitet. © Heinz Wener
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Einmal im Jahr, an ihrem Gildentag, tritt die im Mittelalter gegründete katholische St.-Sebastianus-Bruderschaft öffentlich in Erscheinung: wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang im September, jetzt erstmals wieder – der Tradition folgend – im Januar. Es ist guter Brauch und Pflicht zugleich, dass die ausschließlich männlichen Mitglieder während der heiligen Messe in der St.-Antonius-Kirche eine großzügige Spende in den Opferstock legen.

Inklusive der nachträglich überwiesenen Spenden kamen im vergangenen Jahr 10.920 Euro zusammen. „Das gab es noch nie!“, betonte Kassierer Udo Hornfischer die Rekordhöhe. In diesem Jahr sind es bisher 8675 Euro. Und einiges an Geld wird noch erwartet.

Die Gilde spendet somit insgesamt 9000 Euro. Der Förderverein Klara-Hospiz in Marl erhält 1000 Euro. In Herten werden diese Einrichtungen bedacht:

• St.-Antonius-Haus: 3000 Euro

• Kinderfonds der Hermann-Schäfers-Stiftung: 1000 Euro

• Disteln-Treff: 1000 Euro

• Tiöns-Koben-Verein: 1000 Euro

• Caritas-Läden: 2000 Euro

Markus Uhlenbruch (l.) und Dominik Egner schlagen auf dem St.-Antonius-Kirchplatz die Fahnen. Der fast 100 Jahre alte Brauch symbolisiert die Fesselung und Entfesselung des heiligen Sebastianus.
Markus Uhlenbruch (l.) und Dominik Egner schlagen auf dem St.-Antonius-Kirchplatz in Herten die Fahnen. Der fast 100 Jahre alte Brauch symbolisiert die Fesselung und Entfesselung des heiligen Sebastianus. © Meike Holz

Sichtbarer Höhepunkt des Gildentages (25.01.) für die Bevölkerung war das traditionelle Fahnenschlagen nach der Messe und der Prozession auf dem Kirchplatz, das Markus Uhlenbruch und Dominik Egner vor den Augen zahlreicher Zuschauer und begleitet von der Kapelle „Trinity Brass“ tadellos absolvierten.

Nicht öffentlich war hingegen während der anschließenden Gildenversammlung im Kaiserhof der Vortrag über das Klara-Hospiz in Marl.

Klara-Förderverein muss 300.000 Euro aufbringen

Die Arbeit der im September 2022 eröffneten Einrichtung hatte während der Messe schon Pfarrer Norbert Mertens in seiner Predigt aufgegriffen. Auch wenn sich viele Menschen wünschten, schnell und ohne Leiden aus dem Leben zu scheiden, so betonte Mertens doch die Bedeutung des bewussten Abschiednehmens für den Sterbenden und die Angehörigen.

Dr. Ulrike Bertlich (r.), Vorsitzende des Fördervereins Klara-Hospiz, erklärt während der Gildenversammlung im Hertener Gasthaus Kaiserhof die Entstehung und Arbeit des Hospizes in Marl.
Dr. Ulrike Bertlich (r.), Vorsitzende des Fördervereins Klara-Hospiz, erklärt während der Gildenversammlung im Hertener Gasthaus Kaiserhof die Entstehung und Arbeit des Hospizes in Marl. © Heinz Wener

Dr. Ulrike Bertlich, Vorsitzende des Fördervereins Klara-Hospiz, blickte in ihrem Vortrag auf die siebenjährige Entstehungsgeschichte zurück, ausgelöst an Weihnachten 2015, als eine Bekannte des Marler Pfarrers Ulrich Müller im Sterben lag und sich in ganz NRW kein Hospizbett finden ließ. Zehn Plätze bietet das Klara-Hospiz, dessen Kosten nur teilweise von den Kranken- und Pflegekassen übernommen werden. Jedes Jahr muss der Förderverein 300.000 Euro selbst aufbringen.

Bernhard Wolter stellt sich der Gilde als neues Mitglied vor. Am Tisch sitzen (v.l.) Präfekt Hans-Michael Offer, Präses Pfarrer Norbert Mertens und Schriftführer Martin Gruber.
Bernhard Wolter stellt sich der Gilde als neues Mitglied vor. Am Tisch sitzen (v.l.) Präfekt Hans-Michael Offer, Präses Pfarrer Norbert Mertens und Schriftführer Martin Gruber. © Heinz Wener

148 Gildenbrüder zählt die St.-Sebastianus-Bruderschaft aktuell. Von Präfekt Hans-Michael Offer, Präses Pfarrer Norbert Mertens sowie dem amtierenden Gildenmeister Ulrich C. F. Schütz als neues Mitglied begrüßt wurde Bernhard Wolter aus Westerholt.

Nicht am Gildentag teilnehmen konnten Protektor Maximilian Graf Nesselrode-Reichenstein, Ehrenpräses Robert Schultes, Gildenmeister Joseph Hilbrand sowie Dr. Klaus Wieland und Bernhard Surmann. Die beiden Letztgenannten sind als Gildenmeister zurückgetreten, es rücken Carlo Graf Westerholt und Jörg Matern nach.

Nach der heiligen Messe ziehen die Mitglieder der St.-Sebastianus-Gilde in einer Prozession um die St.-Antonius-Kirche. Vorweg laufen (v.l.) Markus Uhlenbruch, Marcus Buchholz und Dominik Egner.
Nach der heiligen Messe ziehen die Mitglieder der St.-Sebastianus-Gilde in einer Prozession um die St.-Antonius-Kirche. Vorweg laufen (v.l.) Markus Uhlenbruch, Marcus Buchholz und Dominik Egner. © Meike Holz
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