Zoom Erlebniswelt: Wenn Schimpansen in den Spiegel schauen...

Ein Schimpanse betrachtet sich in der Zoom Erlebniswelt in einem Spiegel.
Ein Schimpanse betrachtet sich in der Zoom Erlebniswelt in einem Spiegel. © Olaf Fuhrmann/Funke Foto Services
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Menschen schauen täglich in den Spiegel und ihnen ist klar, dass sie sich und ihre Handlungen darin erkennen. Doch können Affen das auch? An einer Studie, die dies klären soll, nimmt die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen derzeit teil.

„Wir führen eine zooübergreifende Studie durch, um das visuelle Selbsterkennen bei Menschenaffen und anderen nicht-menschlichen Primaten zu untersuchen“, erklärt Dr. Kathrin Kopp, Studienleitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie Leipzig (MPI-EvA).

Widersprüchliche Ergebnisse

Seit rund 50 Jahren wird das Thema Selbsterkennung von Affen untersucht. Die Ergebnisse sind dabei allerdings durchwachsen. Bisher sei es nur für die großen Menschenaffen gesichert und wiederholt gezeigt worden, bei Gorillas allerdings mit widersprüchlichen Ergebnissen. „Daher möchten wir in dieser Studie mit etwa 200 großen Menschenaffen, außerdem Gibbons und anderen Primatenarten ein neues Testverfahren anwenden“, so Dr. Kathrin Kopp.

In der Zoom Erlebniswelt waren die Schimpansen und die Orang Utans an der Studie beteiligt. Dazu wurden auf der Anlage zehn unzerbrechliche Spiegel verteilt, sowie in einem weiteren Versuch ein großer Spiegel auf der Anlage installiert. Mit einer Kamera untersuchten Dr. Kathrin Kopp und ihr Team die Reaktion der Affen, nachdem sie wieder auf die Anlage gelassen wurden. Die Auswertung erfolgt erst im Winter, wenn die Studie abgeschlossen ist.

Tiere lassen sich durch Kameras nicht ablenken

Das Besondere an der Studienarbeit in den Zoos: Die Gruppen sind an Menschen gewöhnt. „Dies erleichtert die Forschungsarbeiten ungemein“, meint Björn Unger, Kurator in der Zoom Erlebniswelt. „Dadurch lassen sich die Tiere in ihrem Verhalten weniger durch die Kameras und die Blicke der Forscher ablenken.“

Insgesamt beteiligen sich 14 Zoos an dem Forschungsprojekt.

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