
Das Gebäude ist weitgehend geräumt, von „besenrein“ kann man allerdings noch lange nicht sprechen. Im Gegenteil: Nach dem Überfall auf die Sparkasse am Bachackerweg kurz vor Weihnachten sind die Spuren der Verwüstung immer noch zu sehen. „Wenn man die Räume betritt, steigt einem sofort ein beißender Geruch in die Nase“, sagt Detlef Specovius nach einer Besichtigung. Der Direktor für den Marktbereich Marl kündigt an, dass die Geldversorgung der Kunden vor Ort aber kurzfristig wiederhergestellt werden könnte.
Bus oder Container
„Denkbar ist ein Container oder der Sparkassen-Bus“, so Detlef Specovius. An einen baldigen Betrieb in der Filiale sei jedoch nicht zu denken. „Wahrscheinlich muss hier alles raus, auch die Geldautomaten und sogar die Fenster.“ Tatsächlich sind Decke, Boden und Wände noch schwarz verrußt. Wie berichtet, hatte ein maskierter Unbekannter die Bank am Donnerstag, 22. Dezember 2022, mit einer Schusswaffe überfallen. Als die Aktion nicht nach seinen Vorstellungen verlief, verschüttete der Mann eine brennbare Flüssigkeit und zündete diese an.
Psychologische Betreuung
Was die Angestellten betrifft, die den Überfall erleben mussten, spricht Detlef Specovius von einer guten psychologischen Betreuung. Vorübergehend arbeiten alle Beraterinnen und Berater aus Marl-Hamm im Sparkassen-Beratungscenter an der Brassertstraße 104. Termine können telefonisch über das Kunden-Service-Center vereinbart werden: Tel. 02361 205-0.
Neue Sicherheitsstandards
Laut Pressesprecher Stefan Fokken plane die Sparkasse Vest derzeit die Wiedereröffnung in freundlichen Räumen mit neuen Sicherheitsstandards, um Kunden zukünftig wieder vertrauensvoll beraten zu können. Sobald es einen Termin für die Wiedereröffnung gibt, werde dieser bekanntgegeben.
Wer Bargeld braucht, kann sich damit vorübergehend in der Filiale in Marl-Brassert versorgen. Einen Geldautomaten finden Sparkassenkunden auch in der SB-Stelle in Sinsen-Lenkerbeck (Vor den Büschen 33). Stefan Fokken: „Wir eruieren derzeit zusätzlich Möglichkeiten, wie wir die Bargeldversorgung auch in Marl-Hamm vor der Instandsetzung wieder aufnehmen können. Bevor wir hier allerdings eine Aussage treffen können, bitten wir um Geduld.“

Bei unserem Besuch der beschädigten Filiale Mitte Januar (siehe Video) waren Arbeiter unter anderem damit beschäftigt, zerstörte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände zu entsorgen. Immer wieder untersuchten Chemiker entnommene Proben. Das Feuer hatte ordentlich gewütet. Einige geschmolzene Geldmünzen waren sogar in den Bodenbelag eingebrannt. Personen wurden bei dem Überfall im Dezember zum Glück nicht verletzt. Laut Polizei entstand ein Schaden von schätzungsweise 350.000 Euro.