Küchen-Katastrophe im Bergbaumuseum von Oer-Erkenschwick

Redakteur Ostvest
Beinahe völlig zerstört wurde die Küche hinter der Steigerstube, dem Büro des Bergbaumuseum an der Straße Am Ziegeleitor in Oer-Erkenschwick. © privat
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Erst hat Markus Pliska, Vorsitzender des Bergbau- und Geschichtsvereins, beim Unwetter am Mittwochabend um das Bergbaumuseum an der Straße „Am Ziegeleitor“ gebangt, dann kracht wenig später mit einem lauten Knall die Küche hinter der als Büro genutzten ehemaligen Steigerstube zusammen. Schaden: rund 2.000 Euro. Und jetzt ist guter Rat sprichwörtlich teuer.

Kasse des Bergbauvereins in Oer-Erkenschwick ist leer

„Die Vereinskasse ist nach der langen Coronapause, während der wir als gemeinnütziger Verein weder Eintrittsgelder noch Vermietungsgebühren für die Revierbude einnehmen konnten, ziemlich leer. Jetzt haben wir noch nicht einmal eine funktionierende Kaffeemaschine“, klagt Markus Pliska und ergänzt: „Hoffentlich kann uns jemand helfen. Schließlich wollen wir im November das 20-jährige Bestehen unseres Vereins feiern. Und da soll es natürlich auch Kaffee und etwas zu essen geben.“

Ursache für den „Küchen-Sturz“ in Oer-Erkenschwick ist unklar

Die Ursache für den „Küchen-Sturz“ haben die größtenteils ehemaligen Bergleute um Markus Pliska nicht exakt ermitteln können. „Wahrscheinlich war es ein Ermüdungsbruch in der Aufhängung, der dann zu einer Kettenreaktion geführt hat“, vermutet Markus Pliska, dessen Großmutter dem Verein vor 20 Jahren ihre heute 45 Jahre alte Küchenzeile gespendet hatte. Die Kumpel, die sich noch wenige Minuten vor dem „Zusammenbruch“ zum Beginn ihrer ehrenamtlichen Schicht ihre Kaffeetassen aus der Küche geholt hatten, haben mittlerweile aufgeräumt, und die alten Küchenteile beim Baubetriebshof entsorgt. „Leider ist auch fast das komplette Geschirr zu Bruch gegangen“, berichtet Markus Pliska.

Kumpel hoffen auf Hilfe der Bürger aus Oer-Erkenschwick

Jetzt hoffen die Aktiven auf Hilfe aus der Bevölkerung. „Wir haben zwar noch ein paar wackelige Unterschränke gerettet, aber die sind auf Dauer kein Zustand mehr. Hier muss grundlegend renoviert und erneuert werden. Vielleicht finden sich ja Geldgeber oder jemand, der Kontakt zu einem Möbelhaus hat. Wir freuen uns über jede Hilfe und sind selbstverständlich in der Lage, Spendenbescheinigungen ausstellen zu können“, sagt Pliska. Doch den Vereinsvorsitzenden drückt in Sachen Bergbaumuseum noch ein anderes Problem.

Dach des Bergbaumuseums in Oer-Erkenschwick ist undicht

„Unser Dach ist undicht. Das wissen wir schon länger, aber wir konnten bislang kein Geld für eine Reparatur zusammensparen“, erzählt Markus Pliska. Und dieser Umstand hat sich am Mittwochabend beim Unwetter gerächt. „Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl und bin gleich zu Beginn des Starkregens zum Museum gefahren. Und richtig: An zahlreichen Stellen floss das Regenwasser in Strömen auf den Museumsboden. In einigen Bereichen stand das Wasser knöcheltief“, erzählt Markus Pliska.

Stadt Oer-Erkenschwick unterstützt beim Anzapfen von Fördertöpfen

Der unwetterbedingte Wasserschaden hält sich aber Gott sei Dank in Grenzen, denn mit der Zeit versickert das Wasser wieder im nicht versiegelten Museumsboden. „Das ist auf Dauer insbesondere in unserem Veranstaltungsraum natürlich kein Zustand“, sagt Pliska. Er steht nun in Kontakt mit der Stadtverwaltung. Ziel der gemeinsamen Anstrengungen ist eine vom Land Nordrhein-Westfalen finanziell geförderte Sanierung zum Gründach.

Die Aktiven des Bergbau- und Geschichtsverein, wie hier auf dem Archivfoto Rolf Gatberg (l.) und Volker Seemann, hoffen nun für die Neuanschaffung einer Küche auf Hilfe aus der Bevölkerung von Oer-Erkenschwick. © Jörg Müller © Jörg Müller

Dach reparieren und Beitrag für die Umwelt in Oer-Erkenschwick leisten

„Damit würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das Dach würde saniert und anschließend begrünt. Somit wären unsere Ausstellungsräume gesichert und wir würden einen Beitrag für die Umwelt leisten.“ Ärgerlich ist nur, dass der Landes-Topf, aus dem solche Maßnahmen zu 100 Prozent gefördert werden, gerade leer ist. Aber im Herbst soll wieder nachgefüllt werden…

Verein feiert sein 20-Jähriges

  • Der Bergbau- und Geschichtsverein besteht im November seit 20 Jahren. Gefeiert wird der runde Geburtstag am Sonntag, 21. November, ab 11 Uhr in der „Revierbude“ des Bergbaumuseums an der Straße am Ziegeleitor.
  • Festredner an diesem Tag ist kein geringerer als der Vorstandsvorsitzende der Ruhrkohle Aktionsgesellschaft (RAG), Peter Schrimpf.
  • Verpflegt werden die Gäste mit kalten und warmen Getränken sowie mit ruhrgebietstypischer Currywurst.
  • Der Bergbau- und Geschichtsverein, der seit seiner Gründung von Markus Pliska geleitet wird, hat heute gut 340 Mitglieder. Pliska hofft, während der Geburtstagsfeier das 350. Mitglied begrüßen zu können. Gut 40 von ihnen zählen zu den Gründungsmitgliedern.
  • Potenzielle Spender können sich an Markus Pliska unter der Telefonnummer 0173/6080500 wenden.