Türkische Gemeinschaft in Oer-Erkenschwick will helfen Gebraucht werden Geld und ein Lkw

Redakteur Ostvest
Sammeln Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei: Halise Basol (li.) und ihre Freundin Sükran Tuncel aus Oer-Erkenschwick.
Machen auf den Waffelverkauf zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei am Montag, 13. Februar, ab 10 Uhr im Eingangsbereich von Edeka Zierles an der Auguststraße in Oer-Erkenschwick aufmerksam: Halise Basol (li.) und ihre Freundin Sükran Tuncel. © Jörg Müller
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Sükran Tuncel aus Oer-Erkenschwick kommen die Tränen, wenn sie an ihre Schwester Zühriye denkt. Die lebt mit ihrer Familie in der Ortschaft Diyarbakir, rund 350 Kilometer vom Epizentrum des schweren Erdbebens in der Türkei vom Montagmorgen entfernt. „Zum Glück ist niemand verletzt worden“, sagt die 43-jährige Mutter von vier Kindern. „Aber das zehnstöckige Haus, in dem meine Schwester mit ihrer Familie in einer Wohnung in der neunten Etage lebt, ist schwer beschädigt“, berichtet die Oer-Erkenschwickerin, die so oft wie möglich mit ihren Angehörigen in der Türkei telefoniert.

Es war exakt um 4.17 Uhr Ortszeit am Montagmorgen, als die Erde zu beben begann. „Meine Schwester und ihre Familie hatten geschlafen, als die Hölle losbrach. Glücklicherweise konnten sich alle nach draußen retten“, erzählt Sükran Tuncel. Die Familienangehörigen der Oer-Erkenschwickerin hatten noch Glück im Unglück. In Richtung syrischer Grenze wurden ganze Ortschaften verwüstet. Es gibt mehr als 10.000 Tote.

Waffelaktion am Montag vor Edeka-Zierles in Oer-Erkenschwick

Wie gut, dass es in solchen Extremsituationen beste Freundinnen wie Halise Basol gibt. Die 37-jährige Oer-Erkenschwickerin gibt Sükran Tuncel nicht nur den Halt, den sie jetzt braucht. Die beiden Frauen organisieren auch Hilfe. So richten die Laufsportgruppen der „Vest-Runners“ und der „Westpace Runners“, in denen Halise Basols Ehemann Özkan aktiv ist, am Donnerstag (9.2.) im Recklinghäuser Stadion Hohenhorst einen Flutlicht-Spendenlauf aus.

Und in Oer-Erkenschwick beginnt am Montag, 13. Februar, ab 10 Uhr vor Edeka Zierles an der Auguststraße ein Waffelverkauf zugunsten der Erdbebenopfer. „Wir hoffen, dass möglichst viele Oer-Erkenschwicker zu uns kommen und spenden“, sagt Halise Basol. Das Spendengeld wird gezielt für den Wiederaufbau zerstörter Regionen in der Türkei verwendet. „Wir werden auf Wunsch auch über Instagram Rechenschaft über die Wiederaufbauprojekte ablegen“, kündigen die beiden Frauen an.

Freuen sich über die Spendenbereitschaft vieler Bürger aus Oer-Erkenschwick und sind jetzt noch auf der Suche nach einem Lkw für den Abtransport: Fehmi Kocagöz (kniend), der Vorsitzende der türkischen DITIB-Gemeinde an der Klein-Erkenschwicker-Straße 233 in Rapen, und seine Mitstreiter (v.l.) Tufan Demirci, Cemil Durmaz, Birol Güksöderik und Engin Turgut.
Freuen sich über die Spendenbereitschaft vieler Bürger aus Oer-Erkenschwick und sind jetzt noch auf der Suche nach einem Lkw für den Abtransport: Fehmi Kocagöz (kniend), der Vorsitzende der türkischen DITIB-Gemeinde an der Klein-Erkenschwicker-Straße 233 in Rapen, und seine Mitstreiter (v.l.) Tufan Demirci, Cemil Durmaz, Birol Güksöderik und Engin Turgut. © Jörg Müller

Auch die staatskirchliche DITIB-Gemeinde an der Klein-Erkenschwicker-Straße 233 in Oer-Erkenschwick ist seit Montag mit dem Sammeln von Spenden beschäftigt. „Die Hilfsbereitschaft der Oer-Erkenschwicker ist groß. Und zwar von allen Bürgern“, betont der Gemeindevorsitzende Fehmi Kocagöz. In den Räumen des Gemeindezentrums stapeln sich Kisten mit Textilien, Babynahrung und anderen Hilfsgütern. Am Mittwoch machte sich ein erster Lkw auf die rund 4000 Kilometer lange Reise in das Katastrophengebiet.

„Wir brauchen jetzt keine Sachspenden mehr, aber noch einen zweiten Lkw, um die Hilfsgüter abtransportieren zu können“, sagt Kocagöz. Wer in Sachen Lkw helfen kann, kann sich an Kocagöz unter 0177/9801415 wenden. Auch die DITIB-Gemeinde sammelt Geldspenden. Das ist die Bankverbindung: KT Bank, IBAN DE95 5023 4500 0141 4300 09, Türkisch-Islamische Union, Stichwort: Türkei Erdbeben