Sturmtief „Eugen“ fegt Lkw von der Autobahn – Bahn in NRW mit Problemen

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Beim starkem Wind mit Sturmböen liegt ein umgestürzter Lkw auf der Autobahn 44 bei Garzweiler auf der Seite.
Beim starkem Wind mit Sturmböen liegt ein umgestürzter Lkw auf der Autobahn 44 bei Garzweiler auf der Seite. © picture alliance/dpa
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Sturm „Eugen“ hat am Dienstag Nordrhein-Westfalen kräftig durchgeschüttelt. Zahlreiche Bäume wurden umgeweht und behinderten den Straßen- und Bahnverkehr. Dachziegel fielen herab. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Im Oberbergischen Kreis stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto und verletzte den 23-jährigen Fahrer. In Bad Oeynhausen wehten Böen die Zelte eines Corona-Drive-in-Testzentrums um. Nachdem auf der A44 ein Sattelauflieger von einer Sturmböe umgeweht worden war, wurde der betreffende Abschnitt am Nachmittag in beiden Richtungen voll gesperrt.

Sturmtief „Eugen“ hat Bahnverkehr teilweise lahmgelegt

Vom Sturm umgewehte Bäume sowie Gegenstände in der Oberleitung oder auf den Gleisen behinderten den regionalen Zugverkehr. Auf mehreren Strecken kam es wegen zeitweiliger Sperrungen zu Verspätungen und Zugausfällen. Das von Eisenbahnverkehrsunternehmen gemeinsam betriebene Portal zuginfo.nrw verzeichnete am späten Nachmittag ein gutes Dutzend betroffene S-Bahn-, RB- und RE-Linien in allen Landesteilen. Meistens waren Bäume auf die Gleise gestürzt.

Der Sturm sorgte unter anderem im Kreis Minden-Lübbecke für zahlreiche Einsätze. In Minden stürzte ein Baum auf ein geparktes Auto. Die Polizei rückte auch wegen umherwirbelnder Gegenstände aus – darunter ein mobiles Klo und ein Trampolin. Mehrere von den Mühlenkreiskliniken betriebene Schnelltestzentren in Minden, Lübbecke, Herford und Löhne schlossen ab dem Mittag vorsorglich.

Die Stangen von einem zerstörten Corona-Testzentrum liegen auf einem Parkplatz. Sturmtief Eugen hat in der Nacht vereinzelt Schäden in Westdeutschland angerichtet.
Die Stangen von einem zerstörten Corona-Testzentrum liegen auf einem Parkplatz. Sturmtief Eugen hat in der Nacht vereinzelt Schäden in Westdeutschland angerichtet. © picture alliance/dpa © picture alliance/dpa

Auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf rückte die Feuerwehr mehr als 20 Mal wegen umgekippter Äste, loser Dachverkleidungen oder herabfallender Fassadenteile aus. An einer Baustelle fielen mehrere von einem Kran herabbaumelnde Bauplatten aus 30 Metern Höhe hinab, richteten allerdings keinen Schaden an, wie die Feuerwehr berichtete.

Wetter soll besser werden: Sonntag bis 25 Grad

In Neukirchen-Vluyn wehte ein Bauzaun gegen ein Auto. In Voerde wurden Baumaterialien von einer Baustelle auf die Fahrbahn getragen. In Moers drohte ein Schrank von einem Balkon zu kippen. Die Bewohner konnten dies aber noch verhindern, wie die Kreispolizei Wesel berichtete.

Die mit rund 100 Stundenkilometern stärkste Windböe registrierte der Deutsche Wetterdienst bis zum Nachmittag in Aachen. Dies entspricht Windstärke 10. Für den Abend rechneten die Meteorologen mit allmählich abnehmendem Wind. Am Mittwoch soll es windig bleiben, aber weniger als am Dienstag. Am Donnerstag soll die „Windlage“ beendet sein. Die kühle Witterung soll noch bis Freitag anhalten. Am Samstag hält der DWD dann bis zu 20 Grad, am Sonntag sogar bis zu 25 Grad für möglich.

dpa