„Nottuln, wir kommen“ Oberliga-Aufstieg der Spvgg. Erkenschwick vorerst vertagt

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Spieler der Spvgg. Erkenschwick jubeln.
Trotz eines 3:0-Sieges über Borussia Emsdetten ist die Spvgg. Erkenschwick noch nicht sicher aufgestiegen. © Thomas Braucks
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Die Rechenschieber hatten alle Fußballfans der Spvgg. Erkenschwick an diesem Sonntag ganz sicher eingepackt. Denn beim Westfalenliga-Heimspiel gegen Borussia Emsdetten hätte der rechnerische Oberliga-Aufstieg zu Buche stehen können, wenn alle mitgespielt hätten. Doch dazu kam es nicht. Das Team von Magnus Niemöller muss sich noch mindestens eine Woche gedulden.

Spvgg. Erkenschwick gewinnt 3:0

Grund dafür ist das Ergebnis aus dem westfälischen Norden. Der SC Peckeloh, seit Monaten einziger echter Konkurrent im Meisterschaftsrennen, musste weniger Punkte holen als die Spielvereinigung. Dann hätten schon jetzt beim Heimspiel die Aufstiegskorken knallen können. Doch der SCP hielt sich zu Gast beim SV Rödinghausen II schadlos, gewann mit 2:0 und hielt den Kampf um die Spitze zumindest rechnerisch offen.

Erkenschwick erledigte seine Hausaufgaben nämlich genauso gewissenhaft wie die Konkurrenz aus Ostwestfalen. In einem nie ansehnlichen Spiel gegen Emsdetten gewann das Niemöller-Team ohne Probleme mit 3:0 (1:0), während die Gäste mit den Gedanken nicht am Stimberg waren. „Wir haben die halbe Mannschaft zu unserer Zweiten geschickt, um sie im Abstiegskampf zu unterstützen“, erklärte Trainer Hans-Dieter Jürgens nach dem Spiel. Gerade von Fanseite gab es dafür deutliche Kritik am wenig offensiven Auftreten der Münsterländer.

„Wenn man keinen Gegner hat, kann man auch keinen schönen Fußball sehen“, sagte ein Erkenschwicker Zuschauer. „Komm schon, Emsdetten“, rief ein anderer aufs Feld. Denn die Borussia verteidigte zeitweise in einer Sechserkette und versuchte nur zu Beginn der zweiten Hälfte, überhaupt annähernd offensive Gefahr auszustrahlen.

Und genau das machte den Erkenschwickern zu schaffen. Gerade in der Anfangsviertelstunde fiel dem Tabellenführer überhaupt nichts ein. Es brauchte einen klugen Steckpass von Christian Warnat auf Stefan Oerterer, der im Zentrum mustergültig Finn Wortmann zum 1:0-Treffer bediente, um das Bollwerk zu brechen (19.).

Doch auch danach änderte der Gast aus Emsdetten seine Marschroute nicht, immerhin fanden die Hausherren nun ein paar Mal öfter den Weg in Richtung gegnerisches Tor. Die Entscheidung ließ aber auf sich warten. Schlussendlich war es nach 67 Minuten wieder Wortmann, der diesmal einen Fehler vom sonst starken Borussia-Verteidiger Marius Klöpper ausnutzte und das 2:0 markierte – mithilfe beider Innenpfosten. Den Schlusspunkt setzte Stefan Oerterer, nachdem dieser zuvor mehrfach mit Großchancen gescheitert war (83.).

„Es war extrem unangenehm heute, gegen Emsdetten zu spielen“, erkannte Co-Trainer Patrick Kemmerling nach dem 3:0-Sieg. „Die Räume waren eng. Da ist viel Geduld gefragt. Am Ende des Tages haben wir aber vollkommen verdient gewonnen.“

Finn Wortmann (l.) schießt den Fußball.
Finn Wortmann (l.) machte zwei Tore für die Spvgg. Erkenschwick. © Braucks

Und so hat sich an der Westfalenliga-Tabellenspitze eigentlich nichts verändert und doch ist das Bild viel klarer geworden. Die Spvgg. Erkenschwick steht mit sechs Punkten Vorsprung und einem um zwölf Tore besseren Torverhältnis vor dem SC Peckeloh, der nur noch zwei Partien vor sich hat. Der Aufstieg ist den Schwickern also nur noch höchst theoretisch zu entreißen. Dennoch hielt sich die Party am Stimberg in Grenzen.

„Nottuln, wir kommen“, schallte es stattdessen von den Tribünen. Dort geht es nämlich am kommenden Sonntag hin, wenn Erkenschwick nur noch ein letztes Pünktchen bis zum sicheren Oberliga-Aufstieg braucht.

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Westfalenliga 1

Spvgg. Erkenschwick – Borussia Emsdetten

Erkenschwick: Hester – Warnat (84. Schuwirth), Forsmann (70. Weßendorf), Ovelhey (70. Breilmann), Isensee, Kasak, Oerterer (87. Röttger), Wortmann (84. Pogrzeba), Pulver, Eisen, Schick

Tore: 1:0 Wortmann (19.), 2:0 Wortmann (67.), 3:0 Oerterer (83.)

Gelb-Rote Karte: Wald (Emsdetten/Wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Sven Wensing

Zuschauer: 510